Walkover verfahren
Das Walkover-Verfahren, auch als Walkover-Lokalisierung oder Walkover-Methode bezeichnet, ist eine Technik, die bei Horizontalbohrungen (Horizontal Directional Drilling – HDD) angewendet wird, um die genaue Position des Bohrkopfes während des Bohrvorgangs zu bestimmen. Diese Methode ermöglicht eine präzise Verfolgung des Bohrkopfes in Echtzeit, um sicherzustellen, dass die Bohrung gemäß den geplanten Trassenverläufen verläuft. Der Begriff „Walkover“ bezieht sich darauf, dass die Ortung durch eine Person vor Ort durchgeführt wird, die die Daten während des Bohrvorgangs sammelt.
Im Walkover-Verfahren befindet sich eine geschulte Person, oft ein Bediener oder Techniker, vor Ort, um den Bohrkopf zu orten und den Verlauf der Bohrung zu überwachen.
Die Person vor Ort verwendet Ortungstechnologien wie elektromagnetische oder akustische Ortungsgeräte, um den genauen Standort des Bohrkopfes zu bestimmen. Diese Technologien ermöglichen eine Echtzeitortung.
Durch die kontinuierliche Ortung kann die Bohrcrew sicherstellen, dass der Bohrkopf die vorgesehene Trasse genau verfolgt. Dies ist wichtig, um Kollisionen mit bestehenden Leitungen oder Strukturen zu vermeiden und die Präzision der Bohrung sicherzustellen.
Falls während des Bohrvorgangs Abweichungen von der geplanten Trasse auftreten, können Korrekturen in Echtzeit vorgenommen werden. Dies kann die Anpassung des Bohrkopfs oder die Änderung der Bohrparameter umfassen.
Das Walkover-Verfahren bietet eine gewisse Flexibilität, da die Person vor Ort schnell auf Änderungen reagieren kann. Dies ist besonders wichtig bei komplexen Bohrungen mit vielen Hindernissen oder in städtischen Gebieten, in denen die genaue Einhaltung der Trasse entscheidend ist.
Im Vergleich zu anderen Ortungsmethoden kann das Walkover-Verfahren als kosteneffizienter betrachtet werden, da es keine teuren Ausrüstungen erfordert, die von entfernten Standorten aus gesteuert werden müssen.